”Ist der Mensch ein Wesen, das durch sein unbezähmbares Machtstreben darauf angelegt ist, sich selbst und andere zu zerstören, oder vermag er in der Natur eine Ordnung herzustellen, die Bestand hat, weil sie sich den Spielregeln des Kosmos einfügt?”
Is man a being who, through his untamable striving for power, is designed to destroy himself and others, or is he able to create an order in nature that endures because it fits in with the rules of the game of the cosmos?
Baier, Karl. Natur und Naturwissenschaft als philosophische Probleme: Georg Picht und C. F. v. Weizsäcker. Vorlesung vom Wintersemester 2000/2001. p. 25
”Nein, den Sinn des Spiels können uns die Regeln des Spieles [ . . . ] nicht geben – wir müssen ihn schon selbst finden. Und wenn uns [ . . . ] der Sinn zu entgleiten droht, so werden wir ihn immer wieder neu (er)finden.”
Nowotny, Helga in: science + fiction. Zwischen Nanowelt und globaler Kultur. Iglhaut, Stefan, Spring, Thomas (eds.). jovis, Berlin, 2003. p. 30
No, the rules of the game cannot give us the meaning of the game – we have to find it ourselves. And if the meaning threatens to slip away from us, we will always find (invent) it anew.
“Nirgends anhaften, von allem losgelöst sein. Das muß immer nach zwei Seiten hin exerziert werden: erst nach der weltlichen Seite, wo man an Menschen und an Hunderten von Dingen hängt, um ihrerwillen man sich sorgt und aufregt; dann aber genauso nach der geistlichen Seite. Sobald in einem Menschen überwärtiges Leben erwacht, neigt er dazu,sich aus den Argumenten und Lehren, die ihn überzeugt haben, ein Himmelsgebäude zurechtzuzimmern, indem er sich selig und geborgen fühlen kann. Mit diesem »ganz natürlichen« Verlangen trägt er in seine Religion bereits den Keim schleichender Verseuchung und macht aus dem, was ihn frei machen sollte, sich selbst und anderen eineknechtende Fessel.“
Seidl, Achim. Das Weisheitsbuch des Zen: Koans aus dem Bi-Yän-Lu. München, Wien: Carl Hanser Verlag, 1988. pp 148, 149
Never cling to anything, be detached from everything. This must always be practiced in the direction of two sides: first towards the worldly side, where one clings to people and hundreds of things, for whose sake one is worried and upset; but then also towards the spiritual side. As soon as a superordinate life awakens in a person, s/he tends to construct out of the arguments and teachings that have convinced him/her a celestial building in which s/he is feeling blissful and secure. With this “quite natural” desire, s/he already carries the germ of gradual contamination into his/her religion and turns what should make him/her free into a subjugating fetter to him/herself and others.