truth

Vienna_‎13. ‎06.20-04:46 am

Sagen wir, daß die Wahrheit eine genaue Korrespondenz zwischen unserer Beschreibung und dem Beschriebenen [ . . . ] bedeuten würde. Wahrheit in diesem Sinne ist nicht erreichbar.”

Bateson, Gregory: Geist und Natur : eine notwendige Einheit. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1984 [4th edt]. p 37

Let’s say that truth would mean an exact correspondence between our description and the described [event or object]. Truth in this sense cannot be achieved.

part of nature

Vienna_‎12.06.20-08:11 am

Wir Menschen sind wahrscheinlich eine Laune der Natur. Unsere Existenz hängt definitiv von der Natur ab und macht uns zu einem Teil der Natur, aber aufgrund unserer Denkfähigkeit überschreiten wir sie. Wir haben versucht, diesen Zwiespalt zu überwinden, indem wir die Idee der Harmonie zwischen Mensch und Natur aufgegeben, sie unterworfen und für unsere eigenen Zwecke transformiert haben, bis die Unterwerfung der Natur immer mehr zu ihrer Zerstörung wurde.

adapted from: Fromm, Erich. Haben Oder Sein: Die Seelischen Grundlagen e. Neuen Gesellschaft. 30, Aufl. München: Dt. Taschenbuchverl., 2001. p 19

We humans are probably a whim of nature. Our existence definitely depends on nature and makes us part of nature, but due to our reasoning capacity we transcend it. We have tried to overcome this dichotomy by giving up the idea of harmony between mankind and nature, by subjugating it and transforming it for our own purposes, until the subjugation of nature became more and more its destruction.

emptied of content

Vienna_‎11. ‎06. ‎20_ ‏‎00:03 am

Happiness must be emptied of content if it can be filled by “whatever” it is what we are tending toward.

Ahmed, Sara. Willful Subjects. Durnham: Duke University Press, 2014. p 4

Das Glück muss von Inhalt befreit werden, damit es durch “was-auch-immer” es ist wohin wir tendieren, gefüllt werden kann.

various possibilities

Vienna_10.06.20_05:43 pm

“Wir werden also mit dem Rüstzeug für tausend verschiedene Leben geboren [ . . . ], obwohl wir letzten Endes doch nur eines führen. Das ist nur unter der Bedingung möglich, dass die biologischen Bedürfnisse und Triebe die verschiedenen Möglichkeiten ihrer Realisierung nicht genau festlegen.”

Sahlins, Marschall. Das Menschenbild des Westens – Ein Missverständnis? Berlin: Matthes & Seitz, 2017. p 192

Thus we are born with the equipment for a thousand different lives [ . . . ], although in the end we only live one. This is only possible on the condition that the biological needs and instincts do not precisely define the various possibilities of their realization.

never cling to anything

Vienna_09.06.20_05:03 pm

Nirgends anhaften, von allem losgelöst sein. Das muß immer nach zwei Seiten hin exerziert werden: erst nach der weltlichen Seite, wo man an Menschen und an Hunderten von Dingen hängt, um ihrerwillen man sich sorgt und aufregt; dann aber genauso nach der geistlichen Seite. Sobald in einem Menschen überwärtiges Leben erwacht, neigt er dazu, sich aus den Argumenten und Lehren, die ihn überzeugt haben, ein Himmelsgebäude zurechtzuzimmern, indem er sich selig und geborgen fühlen kann. Mit diesem »ganz natürlichen« Verlangen trägt er in seine Religion bereits den Keim schleichender Verseuchung und macht aus dem, was ihn frei machen sollte, sich selbst und anderen eine knechtende Fessel.

Seidl, Achim. Das Weisheitsbuch des Zen: Koans aus dem Bi-Yän-Lu. München, Wien: Carl Hanser Verlag, 1988. pp 148, 149

Never cling to anything, be detached from everything. This must always be practiced in the direction of two sides: first towards the worldly side, where one clings to people and hundreds of things, for whose sake one is worried and upset; but then also towards the spiritual side. As soon as a superordinate life awakens in a person, s/he tends to construct out of the arguments and teachings that have convinced him/her a celestial building in which s/he is feeling blissful and secure. With this “quite natural” desire, s/he already carries the germ of gradual contamination into his/her religion and turns what should make him/her free into a subjugating fetter to him/herself and others.